Einbruch in die Ananasplantage mit C. Manson!
16. November 2010 12:12
Bin nicht der einzige Berliner im Hotel, mit mir reiste Konrad an. Conrad ist ein kauzig-freakiger Endfünziger, Sozialarbeiter aus Kreuzberg. 
Nach der Begrüßung durch die Reiseleitung und einem Wolkenbruch zog ich mit Konrad ein wenig um die Blöcke. Wir landeten in einer Bierbar wie es sie tausendfach in Portugal gibt, der Fernseher läuft (immer Fussball), nur Männer anwesend. Conrad verliebte sich in einen kleinen Hund. Der Hundebesitzer, Carlos Manson, war eigentlich mal nach Kanada ausgewandert, vor der Einbürgerung wurde er wieder ausgewiesen und abgeschoben, wegen Gewalttätigkeit, so erzählte er. Ich erkannte schnell, dass er wirklich wahnsinnig ist, aber zu spät, für diesen Abend waren Konrad und ich seine Freunde, mir war ein wenig unwohl.
Als wir dann gehen wollten, kam Senhor Manson mit, toll. Wir kamen an einer Ananasplantage vorbei. Ehe wir uns versahen waren wir in einem der Gewächshäuser und ernteten Ananas, im Dunklen.
Gleich mit einer kriminellen Tat in den Urlaub gestartet, die Plantage war zudem noch eine Kooperative, gegründet nach der Enteignung von Großgrundbesitzern bei der Nelkenrevolution 1974.
Konrad und ich waren nicht gerade stolz auf unsere Tat, aber ganz froh, dass die Polizei nicht kam und wir Carlos hinterher los waren, er zog von dannen nachdem er uns mit sieben Ananas beglückt hatte.
Stimmt das?
Die eine oder andere Geschichte wird ein wenig von der Wahrheit abweichen, ungewohnt für diese Seiten.
Wenn das Tagebuch abgeschlossen sein wird, erhält der Leser oder die Leserin, der die Flunkereien richtig erkennt, eine azorische Bekochung meinerseits.
Sao Miguel (Azoren) Reisetagebuch