Ich  fuhr nach Prenzlau, suchte einen Fahrradhändler, kaufte Apfelschorle und radelte Prolli entgegen. Er schwitzte sehr, beinahe bekam ich Mittleid.

Der Fahrradhändler schloss sich meiner Meinung an, wirtschaftlicher Totalschaden, zudem hätte eine Reparatur Stunden gedauert. Prolli erstand nun auch ein Trekkingmodell der untern Mittelklasse, jetzt waren wir materialtechnisch auf Augenhöhe.

Wir hatten zweieinhalb Stunden verloren, Ückermünde war nicht mehr zu schaffen, ich wollte es auch nicht schaffen, trotz gepolsterter Radhose verspürte ich starken Schmerz im Sitzbereich.

Nun peilten wir Pasewalk als Ziel an, hofften dort, da es weit und breit keinen Campingplatz gab, eine günstige Pension zu finden. Wir waren erschöpft, um uns herum Gewitter, die uns aber verschonten. Meine Stimmung war fast im Keller, als wir feststellten, dass wir uns verfahren hatten: 10km mehr bis Pasewalk.

Pasewalk, ein ödes Nest, drei teure Hotels, keine Pension entdeckt. Wir beschlossen uns im Supermarkt mit Proviant einzudecken und weiter zu fahren bis eine Pension am Weg kommt, zur Not wollten wir schwarz campen, jetzt war meine Stimmung im Keller.